75. TDJW-Geburtstagstag und Premiere »EMIL UND DIE DETEKTIVE«

Der Jubiläumstag am 7.11. hält außerdem zwei Ausstellungen, ein Podiumsgespräch zum Thema Kinderbeteiligung und eine Geburtstagsfete bereit | Zu Besuch: Schirmherr Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

Das Theater der Jungen Welt feiert einen besonderen Geburtstag. Am 7. November wird das älteste Kinder- und Jugendtheater Deutschlands 75 Jahre alt. Selbstverständlich wird der Jubiläumstag gebührend gefeiert – mit einer Geburtstagsfete für Kinder und Familien, Ausstellungen, einem Podiumsgespräch und der Premiere einer Klassiker-Neuinszenierung. Ehrengäste des TDJW-Geburtstags sind Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Schirmherr der Jubiläumsspielzeit, und Torsten Bonew, Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen der Stadt Leipzig.

Los geht es am TDJW-Geburtstagstag mit einer Sause im Theaterhaus. Alle Kinder, ihre Familien und Theater-Fans sind eingeladen zum »BIRTHDAY-BÄM« ab 11 Uhr. Bei der feierlichen Familienunternehmung helfen sie Greta Burtstag, der Chefin des »Party-Service G. Burtstag«, dabei, das Missgeschick ihrer Mitarbeiter auszumerzen, die die Vorbereitungen für den 75. Geburtstag des TDJW verbaselt haben. Kurzerhand packen die Gäste selbst an und vor allem alles ein, um die Feier pünktlich zum Eintreffen der Geburtstagstorten zu retten.

Eine Geburtstagsüberraschung bereitet für diesen Vormittag außerdem »TheatrX« vor. Das  Projekt mit Leipziger Bürger*innen unterschiedlichen Alters findet im Rahmen von »Leipzig – Stadt der sozialen Bewegungen 2021« statt und experimentiert auf kreative Weise zur Zukunft des TDJW.

Um 14 Uhr eröffnen dann gleich zwei Ausstellungen: Zum 30-jährigen Jubiläum der Puppenspielsparte können am 7.11. in der Ausstellung »30 JAHRE PUPPENTHEATER« eine Reihe der bekanntesten Puppen und Figuren beliebter Produktionen aus der Nähe beschaut werden, kuratiert von dem TDJW-Puppenspieler Wilfried Reach. Eine zweite Ausstellung mit dem Titel »75 JAHRE THEATER DER JUNGEN WELT« wurde kuratiert von Paul Kuhn. Der Inspizient, KBB-Mitarbeiter und seit 35 Jahren guter Geist des Hauses führt mit amüsanten Anekdoten, Objekten, Fotografien und kuriosen Fundstücken durch die Geschichte und Geschichten des ältesten Kinder- und Jugendtheaters Deutschlands.

Am Nachmittag um 15 Uhr tauschen sich im TDJW-Podiumstalk »UNSERE ZUKUNFT IST JETZT!« u.a. Emily Pfeiffer (Vorsitzende des Jugendbeirates), Oskar Teufert (Sprecher des Jugendparlamentes Leipzig) und Prof. Michael Klundt (Prof. für Kinderpolitik) zu Fragen von Kinderbeteiligung und aktuellen Belangen von jungen Menschen aus.

Nicht zuletzt macht das TDJW zu seinem 75. Jubiläum seinem Publikum und sich selbst ein Geschenk – mit der Neuinszenierung eines Klassikers. Mit Kästners »EMIL UND DIE DETEKTIVE« wurde das Theater 1946 eröffnet. Eintritt war damals ein Stück Kohle, zum Heizen des Hauses. Zuletzt war der Kinderbuchklassiker unter der Regie von Marion Firlus aus dem Jahr 2006 zusehen. Der langjährige Publikumsliebling hatte im Juni auf der Sommertheaterbühne in Leipzig-Grünau seine letzte Aufführung. Doch kein TDJW ohne seinen EMIL. Am Jubiläumstag feiert nun die Inszenierung von Julia Brettschneider um 17 Uhr Premiere im Kleinen Saal.

Premiere am 7. November: Neuinszenierung von »EMIL UND DIE DETEKTIVE«

Ein junger Held – Emil Tischbein –, ein gefährlicher Verbrecher – Herr Grundeis – und Freund:innen, auf die man sich verlassen kann. Erich Kästner kannte das optimale Rezept für eine spannende Detektivgeschichte.

»EMIL UND DIE DETEKTIVE ist nicht nur das Urstück unseres Theaters, sondern als Geschichte über Freundschaft ein zeitloser Stoff«, so Dramaturg Jörn Kalbitz. »So wie Erich Kästner ein zeitloser Autor ist, dessen Erzählweise für Kinder und Jugendliche nie an Aktualität verloren hat. Wir hatten nun Lust darauf, den Stoff dennoch unter einem gewissen Zeitfokus neu zu lesen, denn die Lebenswelten junger Menschen haben sich seit unserer letzten Inszenierung und seit der Entstehungszeit des Buches enorm verändert.«

Regisseurin Julia Brettschneider ergänzt: »Mich interessiert der Versuch digitale Elemente in die Ästhetik von Theater für Kinder zu integrieren. Pony und Emil bewegen sich so wie die allermeisten Kinder selbstverständlich in nicht analogen Räumen und erzählen ihre Geschichte mit eben diesen zeitgenössischen ästhetischen Mitteln.«

Bei der Inszenierung von Julia Brettschneider, die zuletzt bei der mobilen Kitaproduktion »KLEIN« am TDJW Regie führte, fließen moderne Kommunikationsformen in den Detektivgeschichtenklassiker mit ein, das Stück wartet etwa mit einer filmischen Erzählweise auf. Leinwände sind in das Bühnenbild integriert und verorten die Handlung – und auch die bekannte Litfaßsäule vom Kästner-Buchcover wird modernisiert und verwandelt sich in ein heutiges City Light. Dass sich Erich Kästner schon 1929 in seinem Roman mit einem modernen Frauenbild beschäftigt hat, denkt die Neuinszenierung weiter und schenkt nun auch Pony Hütchen, in der Umsetzung Emils beste Freundin, mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

 

EMIL UND DIE DETEKTIVE [8 plus]

Von Erich Kästner | Bühnenfassung: Julia Brettschneider

Mit: Alida Bohnen, Benjamin Vinnen
Regie: Julia Brettschneider | Bühne: Carsten Schmidt | Kostüme: Jana Kuhlemeier | Video: Valle Döring | Dramaturgie: Jörn Kalbitz | Theatervermittlung: Catharina Guth

Premiere: 7. November 2021, 17.00 Uhr | KLEINER SAAL

Familienvorstellungen:
09.11.2021, 18.00 Uhr (ausverkauft) | 20.11.2021, 17.00 Uhr | 21.11.2021, 11:00 & 17.00 Uhr | 01.12.2021, 18.00 Uhr