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Das Programm MEUTEN RE:MEMBER /
Schulklassen betreuen den Gedenkort der Leipziger Meuten auf dem Lindenauer Markt
Die Bedeutung der Leipziger Meuten ist für die Leipziger Öffentlichkeit und das Bildungswesen nicht mehr wegzudenken.
Die Leipziger Meuten waren als jugendliche Widerstandsgruppen gegen die damalige NS-Ideologie aktiv. Ihre Gruppen umfassten bis zu 1.500 junge Menschen, welche in Leipziger Stadtteilen zusammenkamen, um auf unterschiedliche Art ihre Nonkonformität zur NS-Ideologie auszudrücken und auszuleben.
Auf Initiative des Jugendparlaments der Stadt gibt es seit April 2025 den ersten festen Gedenkort auf dem Lindenauer Markt für die Leipziger Meuten. Der Gedenkort besteht aus drei großen Steinen, die in der Umgebung Leipzigs abgebaut wurden und in die eine LED-Laufschrift auf drei Laufbändern eingefasst ist. Die Steinbrüche rund um Leipzig waren ehemalige Ausflugsorte der Meuten, um sich der staatlichen Kontrolle zu entziehen. Die veränderbare LED-Laufschrift soll hier die Möglichkeit bieten, dass neben historischen Zitaten und Verweisen auf die Geschichte der Meuten auch stetig neuer Content von jungen Menschen eingespeist werden kann. Die Laufschrift trägt die Geschichten und Botschaften der Leipziger Meuten in die Gegenwart und ist gleichzeitig ein Sprachrohr für die aktuelle Jugend.
Mit dem Programm MEUTEN RE:MEMBER wird es pro Schuljahr einer Klasse ermöglicht, die Auseinandersetzung mit den Leipziger Meuten praktisch, alltagsbezogen und kreativ umzusetzen. Anhand des Gedenkorts, dem Digitalen Archiv und durch die Begleitung des Theaters der Jungen Welt, erhält die Klasse die Möglichkeit zu einer vielseitigen und lebendigen Bearbeitung des Themas.
Ablauf: Das Programm startet mit einem gemeinsamen Besuch des Gedenkorts, um die Funktion der Laufbänder zu erforschen. Anschließend führt ein Workshop zu den Leipziger Meuten ein, welcher sowohl inhaltlich als auch praktisch ausgerichtet ist. Die Klasse kann sich im Laufe des Schuljahres überlegen, in welcher Art und Weise sie die Laufbänder im Bezug zum Thema bespielen möchte. Sie haben dabei Zugang zum Digitalen Archiv. Das Theater der Jungen Welt begleitet den Prozess und kann Kontakte zu Schlüsselpersonen herstellen. Zum Ende des Schuljahres besucht die Klasse den Gedenkort erneut und überspielt ihre Ergebnisse auf die Laufbänder. Die Ergebnisse können außerdem auf dem Digitalen Archiv festgehalten werden, sodass dort eine Sammlung von Ansätzen zur Auseinandersetzung mit jugendlichen Widerstandgruppen entsteht.
Anfragen an: r.kindler(at)tdjw.de