Alles »Versöhnungstheater«? künstlerische Zugänge in der bildenden Erinnerungsarbeit



Einladung zum Fachtag | Workshops & Tischgespräch
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Gemeinsam mit der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) laden wir, das Theater der Jungen Welt (TDJW), Sie herzlich zu einem Fachtag im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Projekts MIRROR // MIRROR ein.
Am Samstag, den 18.03.2023, von 9.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr geht es mit einem Workshoptag weiter. Die Teilnehmenden setzen sich mit künstlerischen Vermittlungstools für die komplexe Geschichte von Nationalsozialismus und des Holocaust und die Verbindung von Geschichte und Gegenwart auseinander. Die Workshops richten sich sowohl an Pädagog:innen, als auch an Theaterschaffende und andere Künstler:innen, sowie weitere am Thema interessierte Personen. Im Anschluss an die Workshops endet der Tag in einem moderierten Tischgesprächsformat, welches die Möglichkeit bietet, sich mit Pädagog:innen, Künstler:innen und Projektbeteiligten über Inhalte und Erfahrungen aus Workshops und künstlerischer sowie bildender Projektarbeit auszutauschen.
Workshop I: SPIELENTWICKLUNG ALS VERMITTLUNGSTOOL
Die Teilnehmenden am Workshop SPIELENTWICKLUNG ALS VERMITTLUNGSTOOL erhalten einen Einblick in Praxis und Theorie, wie Gameplay für die eigene (Theater-)Arbeit genutzt werden kann und entwickeln gemeinsam erste kleine Prototypen und Spielkonzepte. Dabei untersuchen wir, wie Konflikte im Spiel verhandelt werden können, welche Rollen, Machtverteilungen und Handlungsräume wir anbieten können und wo Inhalte und Mechanismen unserer Gesellschaft zur Debatte gestellt werden können. Außerdem werden die Chancen des Lernens durch Emotion und Immersion diskutiert.
(Leitung: Leonie Voegelin, Gamedesignerin und Regisseurin ON THE OTHER SIDE)
Workshop II: RASSISMUSKRITIK: EINFÜHRUNGS- UND SELBSTREFLEXIONSWORKSHOP
Woher kommt eigentlich das Denken in Stereotypen und Klischees? Wie entstehen aus Vorurteilen Diskriminierungen? Und was kann ich persönlich in meinem Umfeld tun, um Rassismus abzubauen, mein eigenes Schubladendenken zu hinterfragen und einen konstruktiven Umgang mit Privilegien zu entwickeln? In diesem Workshop wollen wir uns mit dem Thema Antirassismus sowohl auf einer abstrakten, aber auch auf einer ganz persönlichen Ebene beschäftigen. Neue Perspektiven kennenlernen und alte Gewohnheiten hinterfragen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Konzept »Allyship« werden Strategien für einen konstruktiv(er)en Umgang mit den eigenen Privilegien entwickelt. Die Vermittlung der Workshopinhalte erfolgt methodisch interaktiv. Es wird praxis- und erfahrungsorientiert in Einzelarbeit oder im Plenum gearbeitet, um durch Dialog und Diskussion zu Perspektivwechsel und Reflexion anzuregen. (Leitung: Michelle Bray, freiberufliche Trainerin, Beraterin für Awareness/Diversität/ Empowerment)
Workshop III: NS-ZWANGSARBEIT – VERGESSENE GESCHICHTE?
NS-Zwangsarbeit ist ein komplexes System, dessen historische Dimension und jeweilige lokale Ausformungen oft immer noch unzureichend erforscht und aufgearbeitet sind. Die Bedeutsamkeit von NS-Zwangsarbeit für die Aufrechterhaltung des NS-Systems, für den Alltag der in Deutschland lebenden Menschen und besonders auch für die etwa 13 Millionen Zwangsarbeiter:innen und ihre Nachfahr:innen ist auch heute noch weitestgehend unbekannt. Der Workshop gibt einen einführenden Überblick über das Thema NS-Zwangsarbeit, thematisiert die Quellenlage und damit einhergehende Herausforderungen und fragt nach den Strategien und Potenzialen der Vermittlung des Themas Zwangsarbeit in pädagogischen Kontexten. Welche innovativen künstlerischen Methoden und Zugänge zum Thema gibt es und wie können sie in pädagogischen Kontexten eingesetzt werden? (Leitung: Eva Kuby vom Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin und Dr. Josephine Ulbricht von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)
Die Anzahl der Plätze in den Workshops ist begrenzt. Für Verpflegung an diesem Tag wird gesorgt.
Den detaillierten Programmablauf werden wir den angemeldeten Personen rechtzeitig zukommen lassen und auch auf den Webseiten des Theaters der Jungen Welt Leipzig und der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) veröffentlichen.
- Anmeldungen für die Workshops bis zum 10. März 2023 bitte an: Anna-Leena Lutz
- In Zusammenarbeit mit der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) Das Projekt MIRROR // MIRROR findet in Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig statt. Das Projekt MIRROR // MIRROR wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.